Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Liberale Büttenreden aus Radebeul

Die Radebeuler Brücke über die Elbe

Will man in Sachsen Brücken bauen,
muss man nur nach Meißen und Radebeul schauen.
Denn die im Landkreis, die sind helle,
bauen Brücken auf die Schnelle.
In Radebeul und auch in Meißen
lässt sich das ganz schnell beweisen.

In Dresden wurde diskutiert und gemahnt,
die Brücke laufend neu geplant.
Mal gibts nen Tunnel und mal nicht,
die Stadt verlor dabei ihr Gesicht.
Selbst die Wessis fragten was das soll,
hat die Stadt ihre Stadtkasse voll?
Der Streit ist nun endgültig vorbei,
die Brücke schwamm mit der Elbe sich frei.

Nur Radebeul hat ein Problem mit der Brücke,
denn es fehlt ihr ein ganzes Stücke.
Da gibt es kein Jammern und lautes Streiten,
der Brücke fehlen ganz einfach die Seiten.
Die Schildbürger sie schreien alle Hurra,
die Brücke steht nämlich ohne Straßen da.
Und ist sie dereinst mit den Straßen vereint,
dann wird um die Brücke erneut geweint.
Denn dann ist der Belag bestimmt entzwei
und kein Auto kommt an den Löchern vorbei.
 

Zwei Glossen:

Radebeul schafft sich ab – oder besser wird abgeschafft bzw. zur Provinz entwickelt

Unter Provinz versteht man ein Gebiet welches außerhalb der Hauptstadt liegt, irgendwo am Rande, deshalb gilt diese Gegend als rückständig, kleinbürgerlich, hinterwäldlerisch. Die ehemalige Große Kreisstadt Radebeul ist so ein Gebiet.

Der Beweis:
Früher hielten in Radebeul noch Fernzüge, heute fahren sie an der Stadt vorbei und halten erst in Coswig. Anschluss verschlafen oder faule Kompromisse geschlossen?
Früher hatte Radebeul ein eigenes Polizeirevier mit gut ausgebildeten Polizisten. Diese wurden in die Stadt Coswig umgesetzt und Radebeul guckte in die Röhre. Heute soll nun auch Coswig sein Polizeirevier räumen. Von unseren ehemaligen Abschnittsbevollmächtigten wollen wir erst gar nicht reden.
Früher hatte Radebeul ein Landestheater. Bald ist auch davon nichts mehr übrig. Wir machen unser Theater jetzt selber. Das Land behält die wertvolle Immobilie und die Landesbühne spielt auf dem Land. Schließlich soll sie ja weiter Landesbühne heißen. Vielleicht heißt es auch bald Dresden-Ortsamt Radebeul und der Oberbürgermeister darf mit dem Ortschaftsbeirat agieren?
Braucht es noch mehr Beweise für eine zukünftige Provinz???

 

Uns hat es kalt und weiß erwischt, oder endlich mal Winter und alles verlernt

Der Winterdienst tut im Winter „Dienst“ und sorgt laut Wikipedia für die Schneeräumung. Schneeräumung ist nicht nur profane Beräumung des Schnees. Nein, sie wird eingeteilt in Schwarzräumung und Weißräumung.

Die Schwarzräumung ist die bessere Variante, da wird die Straße wieder schwarz, also es gibt keinen Schnee auf der Straße. Leider, kann ich mich nicht erinnern je eine Schwarzräumung erlebt zu haben, wenn das kalte, nasse, weiße Zeug vom Himmel fällt, was man Schneeflocke oder Chaoswolke nennt.

Bei der Weiß oder man könnte auch Sch…räumung sagen, wird der Schnee nur den Nachbarn in die Schuhe geschoben.

Die Schneeräumung ist eine mechanische Beseitigung, die Fahrzeuge fahren mit erhobenem Schiebeschild und abgestellter Streueinrichtung auf Straßen, die von schneeräumenden Menschen bereits bereinigt wurden und machen damit deren Arbeit zunichte.

In verkehrsberuhigten Zonen, am Krankenhaus oder Altersheim kann man diese Fahrzeuge schon ab 5.00 los kratzen hören, was besonders die noch schlafenden, kranken und alten Menschen erfreut.

Die Räumung von Fußwegen wird meist über Gesetze und Verordnungen den Anliegern übertragen und von diesen oft auf ihre Mieter. Abhilfe schaffen aber auch neudeutsch Facility Manager oder Houskeeper, die wollen allerdings Geld für ihre Dienste.

In Radebeul hat die Stadtverwaltung vorsorglich wichtige Hinweise zum Winterdienst herausgegeben und gleich ein neues Alphabet dazu. Es gibt nämlich nicht einfach die Straße X, nein, es gibt Kategoriestraßen in A, B, und C und es gibt Straßen, die gibt es beim Winterdienst gar nicht. Die sind nämlich beim Alphabet ganz hinten, bei „R“ wie armer, dummer Rest gelandet. Pech wer am Ende des Alphabets wohnt.

Aber etwas Gutes hat der Winter doch: Durch unzureichende Schneeräumung der Bürger gibt es zusätzliche Einnahmen für die Stadt, denn die privaten Grundstückseigentümer müssen ja Bußgelder zahlen für schlecht geräumte Gehwege.

Es gibt auch noch den Wetterdienst, d.h. – lt. Wikipedia – dass, durch die Nutzung spezieller Wettervorhersagen ein differenzierter Winterdienst möglich ist. Aber diese Vorhersagen muss man nicht zur Kenntnis nehmen, da der Wetterbericht ja doch nicht stimmt und der Winter meist ohne Ankündigung zu schlägt.

Ein Trost für alle naturfremden Menschen, die keinerlei Freude an den Naturgewalten haben: Der nächste Winter kommt bestimmt und sofern keine Eiszeit naht, kommt auch der Frühling irgendwann.