Am 31. August führten die Freien Demokraten Radebeul in der Gaststätte Dittrichs Gold eine Veranstaltung zum Thema Schulentwicklung in Radebeul mit besonderem Fokus auf den Ortsteil Kötzschenbroda durch. Dazu hatte der Ortsvorstand Radebeuls Oberbürgermeister Bert Wendsche eingeladen.
Wendsche klärte in seinem Referat zunächst über die Zuständigkeiten im Bereich der Bildungspolitik auf. Am Beispiel von Forderungen nach dem Ausbau der Gemeinschaftsschule zeigte er auf, dass eine solche Initiative auf Landesebene nur mit erheblichen Anstrengungen auf kommunaler Ebene umgesetzt werden könnte, da ein längeres gemeinsames Lernen automatisch zu einem drastisch anderen Raumbedarf in den vorhandenen Schulgebäuden führen würde. Auf Landesebene gebe es in dieser Beziehung teils unrealistische Vorstellungen hinsichtlich der zeitnahen Umsetzbarkeit solcher Parolen.
Wie eine Stadt dennoch flexibel mit sich ständig ändernden Anforderungen an das Lernen umgehen könne, erläuterte Wendsche am Beispiel des Luisenstifts. Auf dessen Grundstück sei es seit dessen Gründung im Jahre 1857 stets gelungen, unabhängig der herrschenden Verhältnisse Bildung zu ermöglichen: Im Kaiserreich, in Republik und Diktatur und noch heute in der Lebens- und Bildungswirklichkeit des 21. Jahrhunderts habe sich der Schulstandort bewährt.
Diesem Vorbild gelte es auch heute nachzueifern und die Schulen in Radebeul auf 50 oder besser noch 100 Jahre fit für alle erwartbaren und unerwarteten Veränderungen zu machen. Es gelte, sowohl in bildungspolitischer, als auch in wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht nachhaltig zu planen. Die Lösung hierbei ist ein Campussystem für Radebeuls Schulstandorte.
Im Rahmen dieses Systems sollen an allen Schuldstandorten auf möglichst großzügigen Grundstücken, die sich entsprechend künftig je nach Platzbedarf noch verdichten lassen könnten, mehrere Gebäude für schulische, Hort- oder Sportzwecke Verwendung finden. Entscheidend dabei ist die Möglichkeit der Doppel-, bzw. Umnutzung und einer öffentlichen Teilnutzung, um ein Höchstmaß an Flexibilität und damit Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurden Bürgerfragen beantwortet. Wendsche erklärte dabei, auf Bauschäden der Oberschule Kötzschenbroda angesprochen, umfassende Reparaturen seien vor dem Start der grundlegenden Arbeiten am Schulcampus Hermann-Ilgen-Straße/Harmoniestraße nicht mehr sinnvoll. Punktuelle Reparaturen würden aber selbstverständlich durchgeführt. Auch zur Frage einer temporären Verbesserung der dortigen Schultoiletten äußerte sich Wendsche positiv.
Die Freien Demokraten werden die Weiterentwicklung des Schulstandorts Radebeul wie bisher pragmatisch und konstruktiv begleiten.